Was für eine Zeit, aber Anpassung ist der Schlüssel!
Das Jahr 2020 ist für viele Sportler ein ungewöhnliches Jahr, teilweise sogar ein verlorenes Jahr.
Aber trotz allem sollte man immer auch die zweite Seite der Medaille betrachten und versuchen
das Beste aus der Situation zu machen.
Nach monatelangem Warten hat die Judo-Abteilung des TuS Großkarolinenfeld am Montag, den
14.09.2020, die Hallen endlich wieder für den regulären Trainingsbetrieb geöffnet. Bis dahin war es
allerdings eine ungewöhnlich lange Zeit, die einige Anpassungen erfordert hat. Nachdem im März
der Trainingsbetrieb eingestellt und die Teilnahme an der Bayerischen Katameisterschaft sowie
auch diversen Gürtelprüfungen abgesagt wurde, war die Enttäuschung aufgrund der teils langen
Vorbereitungszeiten für diese Events verständlicherweise erstmal groß.
Die nächsten Monate wurde komplett auf das Training verzichtet und nur über WhatsApp oder
ähnliche Wege kommuniziert um den Kontakt nicht komplett abreißen zu lassen. Umso größer war
die Freude, dass Ende Juni die Maßnahmen gelockert wurden und sich die Möglichkeit ergab, unter
bestimmten Auflagen im Freien wieder miteinander zu trainieren.
Somit wurde der Fußballplatz des Vereins unter Beschlag genommen und ein kontaktloses
Fitnesstraining unter freiem Himmel und der warmen Sommersonne angeboten. Das teils sehr
anstrengende Training (ganz im Sinne von Taiso) kam nach der langen Sportabstinenz bei allen sehr
gut an. Nach ungefähr einem Monat wurde die Geduld belohnt und es konnte mit einem festen
Partner trainiert werden. Die vielen Tandoku-Renshu- (Wurfbewegungen ohne Partner) und auch
Fitnesseinheiten der letzten Wochen machten sich bezahlt und man hat im Uchi-Komi
(Wurfeingänge) schnell den Fortschritt der fleißigen Teilnehmer gemerkt, sodass auch mal der ein
oder andere Wurf auf die Wiese passierte. Natürlich ohne Verletzungen und trotz grüner Flecken
im weißen Anzug mit viel Gelächter.
Im September war es dann endlich soweit und die Großkarolinenfelder Judokas konnten der
Mückenplage und den doch spürbar kälter werdenden Abenden entfliehen. Unter Einhaltung der
Hygienemaßnahmen wurde sich voller Vorfreude in der Schulturnhalle getroffen und die fast schon
verstaubten Judo-Matten wurden das erste Mal seit sechs Monaten wieder aufgebaut. Aufgrund
der Regeln finden die Trainings derzeit auf mehreren kleineren Flächen für die einzelnen Paare
statt, nicht wie sonst auf einer großen Mattenfläche. Auch ein Partnerwechsel wird vermieden. Die
Trainer desinfizieren die Matten nach jedem Training und lüften die Halle gut durch, um das
Ansteckungsrisiko zu minimieren. Endlich können die im Freien pedantisch geübten Wurfeingänge,
Kombinationen und Finten zu Ende geführt werden und man hat den Spaß daran allen
Teilnehmern deutlich angesehen. Auch Bodentechniken und Randoris (Übungskämpfe) standen
wieder auf der Agenda, was das Judo-Herz natürlich höher schlagen lies. Und ebenso sind die
Vorbereitungen auf künftige Prüfungen und Meisterschaften wieder in vollem Gange.
Man hat gesehen, dass trotz der ungewöhnlichen Bedingungen mit Hilfe einiger Anpassungen
weiterhin Fortschritt erzielt werden kann. Auch der Wechsel der Trainingsreize ist eine
Herausforderung, die den Judoka voranbringt. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass die
Trainingsgruppe noch besser zusammengewachsen ist, weil man diese schwere Zeit gemeinsam
durchgestanden hat und immer noch zusammen durchsteht.
Sollte es wieder zu einem Lockdown kommen, wird die Judo-Abteilung für diese Zeit die Trainings
digital anbieten und den Fokus wieder auf Tandoku-Renshu- und Taisoeinheiten legen. Die Judo-
Abteilung des TuS Großkarolinenfeld hofft, dass alle Vereine, Sportclubs oder Sportler die Zeit so
gut wie möglich nutzen, das Beste aus der Situation machen und sich trotz allem mit den nötigen
Anpassungen weiter voranbringen. Bleibt gesund!
Judo-Abteilung TuS Großkarolinenfeld